Erntedankfest in den USA: Thanksgiving – warum das US-Erntedankfest in den USA so wichtig ist (2024)

In den USA ist Thanksgiving der wichtigste Feiertag. In diesem Jahr findet das US-amerikanische Erntedankfest am 23. November 2023 statt.

Thanksgiving ist der wichtigste Feiertag in den USA. Am 23. November 2023 ist es wieder soweit.

Das US-amerikanische Erntedankfest wird traditionell mit der ganzen Familie bei einem großen Festessen gefeiert. Was Sie alles über den Feiertag mit dem Truthahn wissen sollten, lesen Sie hier.

Was ist Thanksgiving?

Thanksgiving ist das „Erntedankfest“ der Nordamerikaner. Es wird aber ganz anders gefeiert als in Deutschland und Europa. In den USA und Kanada ist Thanksgiving noch vor Weihnachten das wichtigste Familienfest, an dem die ganze Familie zu einem großen Festessen zusammenkommt.

In den USA ist Thanksgiving ein gesetzlicher Feiertag, der immer am vierten Donnerstag im November stattfindet. Dieses Datum führte einst US-Präsident Abraham Lincoln im Jahr 1863 ein. Zuvor wurde Thanksgiving nach einer Regelung von Präsident George Washington aus dem Jahr 1789 immer am dritten Oktober gefeiert.

Bestätigt wurde der vierte Donnerstag im November im Jahr 1941 vom Kongress als landesweiter Feiertag. In Kanada wird Thanksgiving noch immer im Oktober gefeiert – nämlich am zweiten Montag im Oktober. Auch in Kanada ist Thanksgiving ein nationaler Feiertag.

Das Fest soll an die Geschichte der Pilgerväter erinnern, die 1621 das erste Mal gemeinsam ein Thanksgivingfest mit den amerikanischen Ureinwohnern feierten. Der Geschichte zufolge kamen die Pilgerväter im Herbst 1620 auf der Mayflower im Gebiet des heutigen US-Bundesstaat Massachusetts an und überlebten den Winter nur mit der Hilfe der amerikanischen Ureinwohner.

Traditionell kommt an Thanksgiving die ganze Familie zusammen. Verwandte, die in allen Landesteilen verstreut leben, reisen zu den Großeltern, Eltern oder Tanten an. Den Freitag nach Thanksgiving, der kein amerikanischer Feiertag ist, nehmen sich viele Arbeitnehmer frei, um ein verlängertes Wochenende mit der Familie verbringen zu können.

Der wichtigste Teil des Festes ist das abendliche Festessen. Für dieses ausladende Abendessen kocht und backt die Familie den ganzen Tag. Das Festmahl besteht aus gefülltem Truthahn mit Beilagen wie Kartoffelbrei mit Bratensoße, grüne Bohnen, Süßkartoffeln, Mais, Erbsen und Cranberry-Soße, Apfel- oder Kürbiskuchen als Nachtisch.

Das Essen ist reichhaltig, die Stimmung ist ausgelassen. Viele Thanksgiving-Gerichte werden nach alter Tradition zubereitet. Diese Mahlzeiten sollen schon beim ersten Thanksgivingfest der Pilger aufgetischt worden sein. Zu Beginn des Festmahls wird ein Dankesgebet aufgesagt oder die Familienmitglieder und Gäste sprechen aus, worüber sie dankbar sind.

Der Tag nach Thanksgiving, der Black Friday, ist der erste Tag der Weihnachtssaison – zumindest für den Einzelhandel. An diesem Tag gewähren Geschäfte hohe Rabatte und Amerikaner nutzen diesen Tag, um erste Weihnachtsschnäppchen zu ergattern.

Wann ist Thanksgiving 2023?

Das amerikanische Thanksgiving fällt im Jahr 2023 auf den 23. November. In Kanada fand Thanksgiving schon am zweiten Montag im Oktober statt. Das deutsche Erntedankfest war sogar noch früher: Es findet traditionell am ersten Sonntag im Oktober statt.

Das Erntedankfest hat in Deutschland nur eine religiöse Bedeutung – wenige Menschen feiern es über die kirchlichen Messen hinaus, bei denen saisonale Feldfrüchte und Getreide dekorativ aufgestellt werden. Das Datum für das deutsche Erntedankfest wurde erst 1972 bei der Bischofskonferenz festgelegt.

In den USA wurden Vorläufer von Thanksgiving schon in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gefeiert. Als Ursprung des Festes in den USA gilt jedoch das Thanksgiving im Jahr 1621, welches die Pilgerväter gemeinsam mit den amerikanischen Ureinwohnern des Stammes der Wampanoag feierten.

Wie ist Thanksgiving entstanden?

Nach der amerikanischen Geschichte geht Thanksgiving auf das erste offizielle Thanksgiving von 1621 zurück. Dieses dreitägige Erntedankfest wurde zwischen den Pilgervätern bei Plymouth Rock im heutigen US-Bundesstaat Massachusetts und dem Stamm der Wampanoag gefeiert, die den englischen Siedlern geholfen hatten.

Die Pilgerväter, die der christlichen Strömung des Puritanismus angehörten, waren auf der Suche nach Religionsfreiheit in die „Neue Welt“ gekommen. Die Anhänger dieser englischen Religionsströmung hatten sich von der englischen Kirche freigesprochen und wurden dafür ausgegrenzt und verfolgt.

Zunächst flüchteten die Puritaner nach Holland, fühlten sich durch den Einfluss der Holländer dort jedoch nicht wohl. Im September 1620 stachen 102 Puritaner auf dem Schiff Mayflower in die See auf dem Weg nach Nord-Virginia. Durch die rauen Herbststürme führte sie ihr Weg über einen Umweg nach Plymouth im heutigen US-Bundesstaat Massachusetts.

Sie hatten nicht genügend Vorräte, um den Winter überleben zu können. Die Native Americans (Deutsch: Amerikanische Ureinwohner) des Stamms der Wampanoag halfen ihnen. Sie versorgten sie mit Lebensmitteln und lehrten ihnen Techniken des Ackerbaus.

Die Kommunikation zwischen den Pilgervätern und den Wampanoag war durch Squanto möglich. Dieser Ureinwohner war Jahre zuvor von dem Kapitän Thomas Hunt nach Spanien verschleppt und dort als Sklave verkauft worden. Er wurde von Mönchen gekauft, die ihn bekehren wollten.

Sie lehrten ihm Englisch und ließen ihn später frei. Als Übersetzer gelang er mit dem Schiff zurück nach Amerika. Dort war sein Stamm der Patuxet in der Zwischenzeit durch eingeschleppte Krankheiten der Europäer ausgelöscht worden. Squanto schloss sich den Wampanoag an und diente ihnen als Übersetzer.

Die puritanischen Pilgerväter waren nicht die ersten Siedler im heutigen Gebiet der USA. Schon im frühen 16. Jahrhundert ließen sich Europäer in den USA nieder und es bestanden unter anderem auch freundliche Handelsbeziehungen mit den amerikanischen Ureinwohnern. Gleichermaßen kam es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und zur Verschleppung von Ureinwohnern als Sklaven. Krankheiten gelangen von Europa nach Amerika und löschten ganze Stämme aus. Nach und nach vertrieben und töteten die Europäer die Native Americans.

Dieser Genozid an der amerikanischen Bevölkerung sollte Jahrhunderte andauern und hinterlässt bis heute einen tiefen Schmerz in den Nachkommen der Native Americans. Deswegen sehen die heutigen amerikanischen Ureinwohner das Fest an Thanksgiving anders als die meisten Menschen in den USA: Sie gedenken und betrauern den Beginn des Genozids durch europäische Siedler, den Verlust von Millionen ihrer Vorfahren und die Enteignung ihres heiligen Landes.

Doch das dreitägige Erntedankfest, welches im Herbst 1620 zwischen den Pilgervätern und dem Stamm der Wampanoag gefeiert wurde, gilt als kurze, friedliche Zeit zwischen den unterschiedlichen Kulturen.

Ob dieses Fest wirklich so stattgefunden hat und damit den Grundstein für das amerikanische Thanksgiving legte, ist nicht eindeutig belegt. Sowohl die amerikanischen Ureinwohner als auch die Siedler vor den Puritanern feierten Erntedankfeste schon viele Jahre vor dem Thanksgiving von 1621.

Was feiert man an Thanksgiving?

An Thanksgiving denken die Amerikaner an das „erste Thanksgiving“, das vor 400 Jahren gefeiert wurde. Die Pilgerväter feierten damals gemeinsam mit dem Stamm der Wampanoag. Thanksgiving ist auch ein Tag des Dankens. Traditionell bedanken sich die Menschen für die reiche Ernte.

Heute bedankt sich die Familie eher untereinander. Bevor die Gäste den Truthahn und die zahlreichen Beilagen genießen, spricht ein Familienmitglied ein Dankgebet oder alle Gäste sagen, wofür sie in diesem Jahr besonders dankbar sind. Gedacht wird auch dem (kurzzeitigen) Frieden zwischen den englischen Siedlern und den Wampanoag und der gegenseitigen Hilfe.

Warum feiern die Amerikaner Thanksgiving?

Thanksgiving ist eines der wichtigsten Familienfeste der Amerikaner – vielleicht sogar das wichtigste vor Weihnachten. Denn an diesem Tag kommt die ganze Familie zusammen. Auch Tanten, Onkel, Cousinen, die Großeltern und die Enkel. Es ist ein Fest des Friedens und der Dankbarkeit.

Gedacht wird den Pilgervätern und dem ersten Thanksgivingfest von 1621, das der Geschichte nach in Frieden mit dem Stamm der Wampanoag gefeiert wurde. Die Dankbarkeit wird oft mit einem Dankesgebet vor Beginn des Festessens ausgedrückt. Alternativ sagen Familienmitglieder und Gäste, wofür sie in diesem Jahr dankbar sind.

Über die Jahrhunderte entstanden unterschiedliche Bräuche zu Thanksgiving. Eine ist die Begnadigung des Truthahns von dem US-Präsidenten. Während der Thanksgiving-Ansprache vor dem Weißen Haus wird dem amtierenden Präsidenten ein Truthahn von den Industrieverbänden überreicht. Dieses Tier wird feierlich begnadigt und nicht geschlachtet.

Die Tradition geht auf den US-Präsidenten John F. Kennedy (1961-1963) zurück, der bei der Übergabe des Truthahns gesagt haben soll „Lasst uns ihn doch behalten“ („Let’s just keep him“). Doch erst 1989 wurde die Begnadigung unter George H. W. Bush (sr.) ein offizieller Akt.

In New York City findet eine große Thanksgiving-Parade statt. Die großen fliegenden Ballons der Parade werden nicht nur von den New Yorkern live mitverfolgt – viele Amerikaner sehen sich das Spektakel im Fernsehen an. Tun sie das nicht, sehen sie sich stattdessen vielleicht eines der Thanksgiving-Football-Spiele der NFL an.

Ein weiterer Brauch ist das Auseinanderziehen des Gabelbeins (Englisch: „Wishbone“) des Truthahns. Dabei ziehen zwei der anwesenden Gäste mit dem kleinen Finger jeweils an einer Seite des Knochens, bis dieser zerbricht. Wer das größere Stück erhält, hat einen Wunsch frei.

Anders als an Weihnachten beschenken sich die Gäste nicht. Die gemeinsame Zeit, das gemeinsame Kochen und der Genuss des großen Festessens stehen im Vordergrund. Die Traditionen in den Familien unterscheiden sich jedoch stark.

Neben Familienmitgliedern werden auch nicht verwandte Gäste zu Thanksgiving eingeladen. Niemand soll diesen Tag alleine verbringen. Da das Wochenende um Thanksgiving eine Hauptreisezeit ist, sind Flughäfen und Straßen quer durch das ganze Land voll mit Reisenden auf dem Weg zu ihrer Familie.

Was isst man an Thanksgiving in den USA?

Der gefüllte Truthahn ist das traditionellste Hauptgericht auf dem reich gedeckten Tisch an Thanksgiving. Dazu werden Beilagen serviert, die der Geschichte nach schon am Ursprungs-Thanksgiving im Jahr 1621 aufgetischt wurden: Cranberry-Soße, Süßkartoffeln, Apfelkuchen und Gemüse wie Kürbis, Erbsen und Mais.

Auf den Tisch kommen neben dem Truthahn in XXL-Format viele herbstliche Gemüse- und Obstsorten wie Kürbis, Süßkartoffeln, Karotten, Äpfel, Nüsse und Cranberrys. Süßkartoffeln, Kürbisse und Karotten werden in den USA auch als Süßspeisen zubereitet.

Ein Auflauf aus grünen Bohnen und Zwiebeln und ein Berg von Kartoffelbrei passen zu dem saftigen Truthahn mit Bratensoße. Sollte ein ganzer Truthahn zu groß für den Backofen oder die Bäuche der Gäste sein, kann alternativ eine Truthahnbrust zubereitet werden.

Zum Nachttisch werden Köstlichkeiten wie Pekannusskuchen, amerikanischer Apfelkuchen oder Kürbiskuchen aufgetischt. Weitere beliebte Nachspeisen sind Crème brûlée, Cupcakes und Nuss- oder Erdnussbutterkekse. Der Tisch ist reich gedeckt und kein Gast geht hungrig nach Hause.

Thanksgiving-Rezepte

Das wichtigste Thanksgiving Menü ist der Truthahn. Bei großen Festen wird er im Ganzen gebraten – stundenlang. Bei kleineren Festen können stattdessen die Brust des Truthahns oder Truthhanburger serviert werden. Planen Sie Ihr eigenes Thanksgivingfest, sollten die folgenden Gerichte nicht fehlen:

Gebratener Truthahn

Planen Sie etwa 600 Gramm Truthahn pro Gast ein. Für ein Fest mit sechs Personen sollten es also gut vier Kilogramm Truthahn sein. Was übrig bleibt, schmeckt auch am Tag nach Thanksgiving noch sehr lecker.

Einen gefrorenen Truthahn müssen Sie rechtzeitig auftauen lassen. Ein Truthahn mit vier Kilogramm sollte etwa zwei Tage im Kühlschrank auftauen. Damit er garantiert bis zur Zubereitung aufgetaut ist, planen Sie einen weiteren halben oder ganzen Tag ein.

Die Füllung besteht oft aus Zwiebeln, Kräutern, Zitronen, Knoblauch und einem Apfel – also Dinge, die den Truthahn noch geschmackvoller machen. Eine goldbraune Kruste erreichen Sie, indem Sie den Truthahn von innen und außen mit einer Mischung aus geschlagener Butter und Kräutern bestreichen.

Gebacken werden muss der Truthahn je nach Größe über mehrere Stunden. Ein vier Kilo schwerer Truthahn schmort über zwei Stunden im Backofen, ein Truthahn mit der doppelten Größe auch die doppelte Zeit. Es gilt eine Backzeit von etwa 45 Minuten pro Kilogramm Truthahn.

Ob der Truthahn vollständig gegart ist, finden Sie durch ein Fleischthermometer heraus. Bei etwa 80 Grad Kerntemperatur ist der Truthahn gar. Der Saft aus dem Truthahn wird zur Weiterverarbeitung zu einer leckeren Bratensoße verwendet.

Gravy

Gravy – die Bratensoße für den Truthahn und die Beilagen – darf bei keinem Thanksgivingfest fehlen. Diese wird aus dem Saft des gebratenen Truthahns, Butter, Mehl, Brühe und Kräutern zubereitet. Die Soße kann für einen reichhaltigen Geschmack auch mit den Innereien und dem Hals des Truthahns gekocht werden.

Am einfachsten ist ein Rezept mit Mehl. Um eine dickflüssige Bratensoße zuzubereiten, müssen Sie lediglich den Saft des Truthahns mit Mehl und Butter vermengen und rührend aufkochen. Der Saft sollte nach und nach vorsichtig hinzugefügt werden, damit die Soße nicht zu dünn wird.

Kartoffelbrei

Kartoffelbrei passt hervorragend zu Truthahn und zu Gravy. Zur Zubereitung eines amerikanischen Kartoffelbreis für Thanksgiving werden die Kartoffeln mit Schale gekocht, geschält und mit warmer Milch und Butter zu einem Brei gestampft. Für den buttrigen, cremigen Geschmack müssen Sie an Butter nicht sparen. Abgeschmeckt wird der Kartoffelbrei mit Salz, Pfeffer und nach Vorlieben auch mit Knoblauch. Außerdem können Sie Käse und Sahne unter den heißen Kartoffelbrei mischen – so wird dieser noch cremiger und leckerer.

Grüner-Bohnen-Auflauf

Der „Green Bean Casserole“ ist einer der Klassiker an Thanksgiving. Für dieses Gericht werden Zwiebelstücke in Mehl, Milch und Brotkrümel gehüllt, knusprig gebacken und dann in eine Auflaufform gegeben. Die grünen Bohnen werden in Hälften geschnitten, blanchiert und dann ebenfalls in die Auflaufform gegeben. Aus Hühnerbrühe, Butter, Pilzen und Kräutern wird eine Soße gekocht, die unter die knusprigen Zwiebeln und die Bohnen gerührt wird. Der Auflauf wird zum Abschluss bei 200 Grad für 15 Minuten gebacken.

Kürbiskuchen

Mindestens ein Dessert – besser mehrere – sollten an Thanksgiving serviert werden. Beliebt sind Kuchen – neben Karotten- und Apfelkuchen auch Kürbiskuchen. Ein traditioneller Pumpkin Pie kann mit Kürbispüree aus der Dose oder selbstgemachtem Kürbispüree hergestellt werden. Viele Amerikaner bevorzugen den Kürbiskuchen mit Kürbispüree aus der Dose.

Zunächst muss die Kruste des Kürbiskuchens hergestellt werden. Diese wird aus Butter, Mehl, Salz und Wasser zubereitet. Der Teig wird dann ausgerollt und in eine Kuchenform gelegt. Der Rand sollte höher sein, als die Füllung des Kuchens.

Das Kürbispüree wird mit kondensierter Milch, Eiern und Gewürzen wie Ingwer, Salz und Muskatnuss vermengt und dann in die Kuchenform gegeben. Der Kuchen wird etwa für eine Stunde gebacken – zunächst bei 220 Grad, dann bei 180 Grad. Der Kuchen ist fertig, wenn Sie eine Gabel in den Kuchen stecken können und nichts daran kleben bleibt.

Weitere Thanksgiving-Rezepte

Es gibt noch viele weitere traditionelle Thanksgiving-Rezepte, die Sie für Ihren Festtag zubereiten können. Das gemeinsame Kochen und Backen am Tag des Thanksgiving-Dinners ist ein wesentlicher Bestandteil des Festes. Um allen Gästen gerecht zu werden gibt es auch vegetarische, vegane und glutenfreie Varianten der beliebtesten Thanksgiving Menüs.

Warum isst man Truthahn an Thanksgiving?

Die Pilgerväter sollen schon im Herbst und Winter im Jahr 1620 die wilden Vorfahren des heutigen Truthahns gejagt und mit dem fetten Vogel den Winter überlebt haben. Bewiesen ist dies nicht. Auch ob Truthahn beim offiziell ersten Thanksgiving im Jahr 1621 serviert wurde, ist nicht eindeutig belegt.

Dennoch hat sich die Geschichte durchgesetzt, dass die Pilgerväter und die amerikanischen Ureinwohner am ersten Thanksgiving einen gebratenen Truthahn verspeist haben sollen. Tatsächlich etablierte sich der Truthahn als Festtagsmahl in den USA erst mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts.

Das hat mehrere Gründe: Im Herbst waren die domestizierten Truthähne reif für die Schlacht und hatten außer als Fleischlieferant keinen weiteren Nutzen. Kühe und Hühner konnten stattdessen zur Gewinnung von Milch und Eiern weiterhin genutzt werden.

Die Größe des Truthahns machten ihn außerdem ideal für ein solches Festmahl. Ein einziger Vogel konnte mehrere Menschen satt machen. Durch Kreuzungen wurde der Truthahn immer größer und blieb dennoch relativ günstig.

Was hat Black Friday mit Thanksgiving zu tun?

Der „Black Friday“ (Deutsch: Schwarzer Freitag) findet immer am Freitag nach Thanksgiving statt. Direkt am Tag nach Thanksgiving beginnt die Weihnachtssaison. Zumindest im Einzelhandel. Viele Geschäfte möchten potentielle Kunden an Black Friday mit großen Rabatten zu den ersten Weihnachtseinkäufen animieren.

An diesem Tag machen die Geschäfte schon früher auf als sonst – teilweise schon um fünf Uhr morgens. Der Andrang ist in den USA riesig, Schnäppchenjäger müssen schnell sein. Teilweise kommt es sogar zu Auseinandersetzungen zwischen den Kunden, einige Kunden kampieren bis zur Öffnungszeit vor den Toren des Geschäfts.

Mit dem Aufstieg des Onlinehandels werden viele Schnäppchen aber auch online bestellt. Zusätzlich gewähren Onlinehändler am „Cyber Monday“, dem Montag nach Thanksgiving, große Rabatte für alle, die dem Gedränge des Black Fridays entgehen möchten.

Der Ursprung des Begriffs „Black Friday“ ist nicht eindeutig geklärt. Es könnte eine Anspielung auf das Chaos nach dem Börsencrash von 1929 sein. Es ist aber auch möglich, dass der Black Friday für Händler bedeutet, dass sie nach diesem Tag wieder schwarze Zahlen schreiben können – also Profit machen.

Seit 1952 ist der Black Friday der erste Tag für Weihnachtseinkäufe. Der Begriff „Black Friday“ etablierte sich jedoch Jahre später. Erstmals wurde der Begriff den Freitag nach Thanksgiving vom Philadelphia Police Department im Januar 1966 verwendet. An diesem Tag bereitete sich die Polizei auf Staus, Menschenmengen auf den Bürgersteigen und überfüllte Geschäfte vor.

Seit 2005 ist der Black Friday der absatzstärkste Tag des Jahres. Der Einkaufswahnsinn zieht sich über das gesamte Thanksgiving-Wochenende bis zum „Cyber Montag“. Anders als Thanksgiving ist der Black Friday kein offizieller Feiertag. Da viele Amerikaner das Wochenende nach Thanksgiving jedoch nutzen, um die weiter entfernt lebende Familie zu besuchen, nehmen sich viele Arbeitnehmer an diesem Tag frei.

Der Black Friday ist darüber hinaus nicht nur ein Tag des Konsums. In den USA ist er auch der offizielle Native American Heritage Day, der die amerikanischen Ureinwohner ehren soll. Zu oft gerät diese Bedeutung zwischen dem Konsum in Vergessenheit.

Hier geht es zur Infostrecke: 10 skurrile Fakten über Thanksgiving in Amerika

Erntedankfest in den USA: Thanksgiving – warum das US-Erntedankfest in den USA so wichtig ist (2024)

FAQs

Erntedankfest in den USA: Thanksgiving – warum das US-Erntedankfest in den USA so wichtig ist? ›

Bei Thanksgiving geht es um einen Ausdruck der Dankbarkeit – das weiß jeder US-Bürger. Das amerikanische Erntedankfest ist der Tag der Wärme, der Familie und der Freundschaft. Die Menschen kommen zusammen und besinnen sich darauf, wie gut es ihnen geht und wem sie dies zu verdanken haben.

Warum ist Thanksgiving in den USA so wichtig? ›

Man geht vom ersten Thanksgiving im Jahr 1541 aus, das von spanischen Kolonisten zusammen mit Mitgliedern des Stammes der Caddo im Mai des Jahres gefeiert wurde. Diese bedankten sich mit dem Fest für die vorgefundene Nahrung, da Neuankömmlinge bei ihrer Ankunft oft nicht wussten, wovon sie sich ernähren sollen.

Warum ist Thanksgiving wichtiger als Weihnachten? ›

Thanksgiving ist so wichtig wie Weihnachten

Vor dem Festmahl danken sie für das, womit sie gesegnet wurden – und dass alle am Tisch vereint sind. Dieser Teil fällt für viele Familien in der Pandemie weg. Edgar Liranzo holt den weißen Elektrobräter vom Küchenregal.

Was ist der Unterschied zwischen Thanksgiving und Erntedankfest? ›

Thanksgiving ist anders als das Erntedankfest ein säkularer Brauch. Das bedeutet, der Feiertag steht nicht in einem religiösen Zusammenhang. Es ist ein weltliches Fest. Zudem ist der Tag in den USA ein staatlicher Feiertag – das Erntedankfest in Deutschland nicht.

Wie heißt das Erntedankfest in Amerika? ›

Alles zum Feiertag in den USA. Einer der wichtigsten Feiertage in den USA ist neben dem Independence Day eindeutig Thanksgiving: Am vierten Donnerstag im November kommt die gesamte Familie zusammen, um das amerikanische Erntedankfest zu feiern.

Was ist die wahre Geschichte von Thanksgiving? ›

Im Jahr 1621 veranstalteten die Plymouth-Kolonisten aus England und das indianische Volk der Wampanoag ein gemeinsames Herbsterntefest, das als eines der ersten Thanksgiving-Feste in den Kolonien gilt. Mehr als zwei Jahrhunderte lang wurden Thanksgiving-Tage von einzelnen Kolonien und Staaten gefeiert.

Warum essen wir an Thanksgiving? ›

Die frühen Siedler in Nordamerika aßen zwar Truthahn, doch die üppigen Festmahle, die häufig mit Thanksgiving im 17. Jahrhundert in Verbindung gebracht werden, waren eine Erfindung von Schriftstellern des 19. Jahrhunderts, die einen gemeinsamen Feiertag für alle Amerikaner populär machen wollten .

Was bringt man mit wenn man zu Thanksgiving eingeladen ist? ›

Jeder bringt etwas mit.

In den USA nennt man so etwas ein Potluck dinner, also ein Essen bei dem jeder Gast selbst ein Gericht beisteuert. Traditionell sind das in den USA sehr häufig Süßkartoffelbrei, Makkaroni mit Käsesauce, Pumpkin Pie und natürlich ein Truthahn, der gewöhnlich vom Gastgeber gestellt wird.

Was ist das Hauptmerkmal des amerikanischen Erntedankfestes? ›

Das Hauptmerkmal des amerikanischen Thanksgiving ist die Tradition, sich mit Familie und Freunden zu einem besonderen Essen zu treffen, bei dem in der Regel ein gebratener Truthahn im Mittelpunkt steht . Zu diesem Essen gibt es oft verschiedene Beilagen wie Füllung, Kartoffelbrei, Preiselbeersoße und Kürbiskuchen.

Was muss man über Thanksgiving wissen? ›

Thanksgiving ist der vierte Donnerstag im November und gilt in Amerika als wichtiger Festtag. Traditionell kommt dabei die Familie zusammen und futtert Truthahn und Kürbiskuchen. Die Tradition von Thanksgiving geht zurück auf die Pilgerväter, die zu den ersten englischen Siedler:innen in Nordamerika gehörten.

Wer hat das Erntedankfest erfunden? ›

Seit dem dritten Jahrhundert wird in der christlichen Überlieferung Erntedank gefeiert. Erfunden haben die Christen das Fest aber nicht. „Das Fest hat seinen Ursprung zum einen im Judentum“, sagt der Theologe und Historiker Oliver Schütz von der Katholischen Erwachsenenbildung in Ulm.

Wann isst man in Amerika Truthahn? ›

Am vierten Donnerstag im November ist Thanksgiving in den USA. Dort gehört der Feiertag zu den wichtigsten Familienfesten des Jahres. Truthahn, Parade, Pilgerväter – um was geht es bei Thanksgiving überhaupt? Rund einen Monat vor Weihnachten feiern die US-Amerikaner Thanksgiving.

Warum ist Thanksgiving so wichtig für die Amerikaner? ›

An Thanksgiving denken die Amerikaner an das „erste Thanksgiving“, das vor 400 Jahren gefeiert wurde. Die Pilgerväter feierten damals gemeinsam mit dem Stamm der Wampanoag. Thanksgiving ist auch ein Tag des Dankens. Traditionell bedanken sich die Menschen für die reiche Ernte.

Was ist Thanksgiving auf Deutsch? ›

Thanksgiving (englisch für „Danksagung“) ist ein in den Vereinigten Staaten und Kanada gefeiertes Erntedankfest, dessen Form stark von der europäischen Tradition dieses Festes abweicht.

Was wünscht man sich zu Thanksgiving? ›

Have a great Thanksgiving. Haben Sie ein schönes Thanksgiving.

Warum feiern wir in Kanada Thanksgiving? ›

Am 31. Januar 1957 erließ Kanadas Generalgouverneur Vincent Massey eine Proklamation mit der Aussage: „Ein Tag des allgemeinen Danks an den Allmächtigen Gott für die reiche Ernte, mit der Kanada gesegnet wurde – zu begehen am zweiten Montag im Oktober.“

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Author: Geoffrey Lueilwitz

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